Schwule Sexualität und schwule Lust heute - Seminar zu aktuellen sexualpolitischen Standpunkten unter schwulen und bisexuellen Männern
Im diesjährigen Seminar beschäftigen wir uns mit „schwuler Identität“. Versprechen Schwulsein und schwule Subkultur eine Welt des sexuellen Überflusses und der Gemeinschaft – so werden gleichzeitig Erfahrungen von Zurückweisung gemacht und vieles bleibt häufig hinter den Wünschen zurück. Zugleich ist die schwule Identität eine, deren Ende regelmäßig prophezeit wurde und die auch aktuell in Frage steht. Ausgehend von der intensiven Betrachtung der Rolle von schwuler Identität für Schwule werfen wir am Wochenende auch einen Blick auf historische und aktuelle Identitätspolitiken schwuler Bewegungen. Hier steht einerseits die sich wandelnde Bedeutung von Identität im Mittelpunkt. Andererseits gehen wir der Frage nach, weshalb schwule Identität gerade zu einem Zeitpunkt zum Verschwinden gebracht werden soll, wo ihre Gleichstellung so greifbar scheint wie nie zuvor.
Gibt es überhaupt noch schwule Coming-Outs bei Jugendlichen? Ist schwule Identität einengend oder befreiend? Ist man wirklich „schwul“ oder steht man einfach nur auf Menschen? Gibt es queeren Sex? Brauchen wir schwule Identität für Sexualpolitik und Emanzipation? Vor diesem Hintergrund aktualisiert sich auch die Frage, wie man eigentlich schwul wird – und letztlich, welche Verluste und welche Gewinne eine schwule Identität individuell bedeuten kann.
In dem Seminar werden theoretische Inputs vorgetragen, die in der Gruppe diskutiert werden. Darüber hinaus werden persönliche Erfahrungen und Einschätzungen zu schwuler Identität besprochen und reflektiert.
In Kooperation mit der Deutschen AIDS-Hilfe