In Kooperation mit: Freiwilligendienst kulturweit | Gefördert durch:
Kinder- und Jugendplan des Bundes
Der öffentliche politische Raum, in dem die Entscheidungen artikuliert, vorbereitet und getroffen werden, lebt davon, dass sich Menschen einbringen, sich also im Vorfeld zusammenschließen und sich ins Verstehen setzen. Partizipation kann also als das Medium von Macht und in diesem positiven Sinne in Abgrenzung von Gewalt verstanden werden. Partizipation macht diese positive Form von Macht sichtbar, führt sie uns vor Augen, bringt diese konstruktive Form von Macht aber auch erst hervor. Würden sich Menschen nicht zusammenschließen und im Einvernehmen handeln, um Bedürfnisse zu
artikulieren und umzusetzen, würde diese positive Form politischer Macht der Vielen nicht entstehen. In dem Seminar „Demokratie und Partizipation: Die Macht von Teilhabe” wollen wir uns mit dieser Frage beschäftigen: Welche Macht hat unsere Partizipation in demokratischen Systemen? Und wie kann Partizipation zu einer im sozialen und ökologischen Sinne nachhaltigeren Gesellschaft beitragen? Wir gehen mit Hannah Arendt davon aus, dass Partizipation als Medium und Ursprungsort von einer politischen Macht entscheidend für organisierte Gruppen ist, also besonders moderne Gesellschaften, um das gemeinsame Leben zu organisieren (Ordnung der Gesellschaft), Güter zu verteilen (Distribution und Fragen der Gerechtigkeit), über Vorstellungen und ihre Wirkmächtigkeit für das Leben jedes einzelnen (Moral und Ethik) zu verhandeln. Und wir fragen uns im Anschluss daran, was gehört alles zur politischen Partizipation, wie sollte demokratische Partizipation aussehen und wie verhält es sich mit ihr in der politischen
Realität, welche Formen der Partizipation üben wir in unserer Mikrowelt aus, was haben globale Vorgänge mit uns und unserer Partizipation in unserer Alltagswelt zu tun und was wollen wir mit unserer Partizipation erreichen. Wir wollen gemeinsam über den produktiven Umgang mit demokratischer
Partizipation nachdenken, um die dadurch generierte politische Macht von zusammengeschlossenen Individuen für gerechte, nachhaltige und faire Entscheidungen zu reflektieren, ihre Merkmale, Probleme und Chancen. Als Grundlage für gemeinsame Arbeit und Diskussionen nutzen wir u.a. praktische Übungen aus dem vom Adam-Institute in Israel stammenden
Demokratieprogramm „Betzavta/Miteinander“, um Partizipation zu erleben und gleichzeitig viel Raum dem Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer geben. Das Seminar richtet sich an die Alumni der Freiwilligendienste kulturweit sowie alle, die Interesse am Thema haben.
Päd. Mitarbeiterin: Iwona Domachowska