bestaunen, verstehen und weitervermitteln
Wald tut gut. Aber was tut sich alles im Wald und wer tut eigentlich was? Welche Verbindungen gibt es zwischen den einzelnen Pflanzen, Tieren und Pilzen? Und was hat das alles mit uns zu tun? Und auch über Waldgrenzen hinaus bestehen Verbindungen zwischen Wäldern - genauso wie uns der Wald mit der Vergangenheit verbindet. Dieser Tauchgang in die Tiefen des Wald-Ökosystems möchte neue Einblicke und Sichtweisen aufzeigen auf oberflächlich schon Bekanntes, aber auch Neues ans Licht bringen. Gemeinsam werden wir dann in einem zweiten Schritt kreativ: Wie können diese Erkenntnisse in Angeboten im Wald wirkungsvoll weitervermittelt werden?
Dieses zweitägige Fortbildungsangebot richtet sich an alle, die selbst Vermittlungsangebote im Wald anbieten (wollen), aber auch an alle anderen waldökologisch Interessierten. Spezielle Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Nur die Bereitschaft zum Staunen und Eintauchen in Zusammenhänge. Themenschwerpunkte sind:
- Das lokale Netzwerk Wald: Das vielzitierte "Wood-Wide-Web", die Symbiosen, die Bäume mit Mykorrhiza-Pilzen eingehen, wird vorgestellt und untersucht. Dabei nehmen wir auch die Metapher selbst unter die Lupe und auch andere Spielarten von Symbiosen, also von "Lebensgemeinschaften" verschiedener Arten.
- Das überregionale Netzwerk Wald: Besonders im Wald lebende Tiere sind auf die Vernetzung von Wäldern angewiesen. Mit den Augen einer Wildkatze werfen wir einen Blick auf die Landkarte und schlagen - gedachte und reale - Verbindungen.
- Verbindung aufnehmen: Vom Warnruf des Hähers bis zur Kommunikation der Bäume. Der Wald spricht viele Sprachen und wir versuchen einige davon zu verstehen.
- Verbindung über die Zeiten: Baumbiografien entschlüsseln, Jahrringe deuten und über Dendrochronologie Brücken in die ferne Vergangenheit schlagen - Bäume sind Chroniken und jede*r kann lernen, sie zu lesen.
Die Referentin, Dr. Annika Frech, promovierte Waldökologin, Pädagogin und zertifizierte WALDWOHL-Trainierin für Waldgesundheit stellt all diese Themen vor. Gemeinsam gehen Sie dann der Frage nach, wie das Staunen über diese Zusammenhänge im Kontext von waldpädagogischen oder Waldgesundheits-Angeboten integriert werden kann. Dabei sind wir natürlich auch selbst draußen im Wald. Ziel ist nicht eine maximale Wissensvermittlung, sondern das Erschaffen von Resonanz-Möglichkeiten und emotionaler Verbundenheit. Denn wir können nur lieben, was wir kennen.
Seminarleitung: Claudia Kutzick
Zielgruppe: eine Fortbildung für Wald-Gesundheitstrainer*innen, Waldpädagog*innen und alle anderen Wald-Begeisterten