Die Weltgeschichte ist seit jeher geprägt von Fluchtbewegungen. So prägt(e) Flucht auch die Geschichte und Identität Deutschlands. Seit Jahren vergeht kein Tag, ohne das in den Medien über Flucht, Geflüchtete oder angrenzende Themen gesprochen und berichtet wird. In vielen Fällen werden Politiker:innen, Wissenschaftler:innen oder sogeannte Expert:innen zu dem Thema befragt. Selten kommen jedoch die zu Wort um die es eigentlich geht und noch seltener gibt es echte Begegnungen mit Menschen die von Flucht betroffen sind. In diesem fünftägigen Seminar bekommen die Teilnehmenden einen Einblick in die Ursachen, Verläufe und Folgen von Flucht. Parallelen und Unterschiede zwischen Fluchtsituationen damals und heute werden anhand einer Exkursion zur ehemaligen innerdeutschen Grenze und dem Erleben aktueller Fluchterfahrungen gegenübergestellt. Ein wesentlicher Bestandteil dieses Semainars wird die sogenannte „Living Library“ sein. Darunter versteht man eine virtuelle Bibliothek, aus der unsere „living books“ analog zu Zeitzeugendokumentationen zu Rate gezogen werden können, nur dass der Kontakt zwischen „Leser“ und „Buch“ persönlich passiert. Gemeinsam bringen wir Teilnehmer:innen in Gesprächsrunden mit Menschen, die bereit sind, über sich, ihr Leben und ihre Erfahrungen zu sprechen. Dieses Seminar bietet neben einem Einblick in das Thema der Flucht und Vertreibung auch einen Einblick in die Methode der „Living Library“. Diese bildet einen spannenden und anderen Zugang zu Themen in der politischen Bildung.