Vor inzwischen 25 Jahren nahm eine der größten Erfolgsgeschichten der beginnenden Digitalisierung ihren Lauf: Zwei Studenten registrierten die Internet-Domain google.com und legten damit den Grundstein für eine Entwicklung, die unser Leben seitdem massiv beeinflusst.
Die Mission dieses Unternehmens: Alle Informationen auf der Welt zu ordnen und für alle zugänglich zu machen. Unter einem Motto, das inzwischen auch auf der Firmenseite nicht mehr zu finden ist: „Don’t be evil“ – tu nichts Böses.
Ebenso innovativ wie der Suchmaschinen-Algorithmus war auch die Idee, wie man damit Geld verdienen kann: mit kleinen Anzeigen im Umfeld der Treffer – die dazu passen, wonach der Nutzer sucht. Bezahlt werden muss nur, wenn die Werbung auch angeklickt wird, und der genaue Preis wird in einem Auktionsverfahren festgelegt.
Trotz aller neu dazu gekommener Aktivitäten sind diese Mini-Deals nach wie vor die Basis des Geschäfts von Google – und auch der Dachgesellschaft Alphabet insgesamt. Im vergangenen Quartal erzielte die Konzernmutter insgesamt einen Umsatz von rund 69,7 Milliarden US-Dollar (69,7 Milliarden Euro), davon waren gut 56,3 Milliarden US-Dollar Werbeerlöse von Google.
Doch mit dem Erfolg kam auch schnell die Kritik: Autoren und Verleger sahen durch das Einscannen von Büchern ihre Urheberrechte verletzt und Medienhäuser warfen Google vor, mit der kostenlosen Verbreitung von Nachrichten ihre Geschäftsgrundlage zu zerstören.
Inzwischen nehmen sowohl in Europa wie auch in den USA Politiker Google beim Wettbewerb und Datenschutz ins Visier.
Es stellt sich die Frage, ob Google inzwischen zu viel über seine Nutzer weiß. Trotzdem gehen und 80% aller Suchanfragen weltweit an Google. Weit abgeschlagen auf Platz 2 ist Bing mit 11%. In Deutschland sind die Zahlen aus Sicht von Google noch beeindruckender: Hier richten die Menschen sogar rund 90% aller Suchanfragen an Google, allen möglichen Bedenken zum Trotz.

In diesem Seminar werfen wir einen Blick auf die langfristigen Folgen dieser Entwicklung und versuchen eine Prognose, wie sich die Monopolisierung von Daten in der Informationsgesellschaft längerfristig auch auf sicherheitspolitische Strukturen und Zusammenhänge auswirken kann oder es bereits tut.