Das Erlernen einer (weiteren) Sprache ist nicht nur gut für das Gehirn, es ist auch eine hervorragende Möglichkeit, die eigene Kommunikationskompetenz zu erweitern.
Die Deutsche Gebärdensprache ist eine eigenständige Sprache, mit Eigenschaften auf allen linguistischen Ebenen (Lexikon, Syntax, Phonologie, etc.). Sie wird seit dem 18. Jahrhundert traditionell von Menschen auf deutschsprachigem Gebiet verwendet. Die Nutzerinnen und Nutzer bilden eine historisch gewachsene Minderheit, die sich selbst als "Gebärdensprachgemeinschaft" versteht und bezeichnet. Trotz dieser langen Sprachtradition gibt es in Deutschland nach wie vor keine Einrichtung für den Schutz und die Förderung der Deutschen Gebärdensprache, obwohl dies u. a. auf europäischer Ebene gefordert wird, z. B. gemäß der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitssprachen des Europarates.
Das Seminar soll Teilnehmenden die Möglichkeit geben, sich näher mit der reichen Geschichte, Kultur und Gegenwart der sprachlich-kulturellen Gehörlosengemeinschaft bzw. Gebärdensprachgemeinschaft auseinanderzusetzen. Darüber hinaus sollen die Teilnehmenden ein Problembewusstsein entwickeln können in Bezug darauf, dass die Gesellschaft in vielen Aspekten immer noch auf die Bedürfnisse von Menschen ohne körperliche Einschränkungen ausgerichtet ist (Lautsprecherdurchsagen am Bahnhof, Medien ohne Untertitel/Dolmetschung, etc.). Schließlich sollen die Teilnehmenden die praktische Anwendung der Sprache erlernen, indem sie z. B. das Fingeralphabet, grundlegende Gebärden und erste Kenntnisse über die Grammatik der Deutschen Gebärdensprache erlernen.
Mit einer Exkursion zu Fuß.
Exkursionskosten werden bar vor Ort erhoben.