Medien – und insbesondere der Journalismus - gelten neben der
Legislative, Judikative und Exekutive als vierte Gewalt. Sie sind in
der Demokratie zuständig für die Information der Bevölkerung,
die Kontrolle der Mächtigen, die Aufdeckung von Problemen.
Gleichzeitig gehören viele Zeitungen und Zeitschriften, Websites
und Nachrichtensender zu Medienkonzernen mit eigenen wirt-
schaftlichen Interessen. Auch der öffentlich-rechtlichen Bericht-
erstattung schlägt immer wieder Misstrauen entgegen, ob des
Verdachts staatlicher Einmischung.
In diesem Seminar werden wir uns mit der demokratischen Rol-
le des Journalismus auseinandersetzen. Dabei schauen wir uns
sowohl seine Entstehung und bekannte journalistische Aufde-
ckungsarbeit an (u.a. Watergate, Wallraffs Arbeitsreportagen, die
Panama Papers, der Fall Relotius) als auch die Kritik bzgl. übermä-
ßiger Unterhaltung, Oberflächlichkeit und Meinungsverengung,
sowie die Herausforderung der „klassischen“ Medien durch So-
cial Media.
Erkenntnisse der Medienforschung zu Filterblasen, dem Partizipa-
tionsparadox, zu Meinungskorridoren und Propaganda werden
ebenso thematisiert wie ganz handfeste praktische Tipps zum
Überprüfen von möglichen „Fake News“ und Bildmanipulationen